Gutes Beispiel: Opel Z20LET. Der Turbolader hat einen sehr kleinen Krümmer und die Querschnitte sind nicht optimal. Das sorgt dafür, dass man nur einen bestimmten Ladedruck fahren kann. Übertreibt man es mit dem Ladedruck, dann bekommt man mehr Luftmasse, welche nicht mehr korrekt abgeführt werden kann. Luftmasse ist kein Indiz für Leistung. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man mit ein bisschen mehr Ladedruck nicht zwangsläufig mehr Leistung ausbeutet, da der Abgasgegendruck exponentiell ansteigt.
Ein weiteres Beispiel: Wir packen 0.2 Bar mehr Ladedruck in den Motor. Wir packen beispielsweise 50 PS mehr in die Kurbelwelle hinein und entnehmen leider der Kurbelwelle Leistung, indem der Kolben nach oben geschoben werden muss. Irgendwann geht auf der Abgasseite nicht mehr durch und wir haben +/- 0 PS Mehrleistung, sondern nur noch thermische Belastung für den Motor.
Man kann je nach Gegebenheiten besser weniger Ladedruck fahren und dadurch weniger Restgas im Zylinder fahren und stattdessen mit dem Zündzeitpunkt spielen.
Das Ergebnis: Weniger thermische Belastung und mehr Leistung durch Zündung trotz weniger Ladedruck.
Wir bauen das Steuergerät des Hyundai i30N aus und passen die Software an den neuen Turbolader an. Zusätzlich schließen wir unser Diagnosegerät an um diverse Messwerte zu loggen. Die Kupplung ist ebenfalls erneuert worden, da diese im letzten Video schon am rutschen war.
Die erste Messung mit der neuen Software ist bereits bei 341 PS und 453 Nm. Wir stellen fest, dass das Ansprechverhalten seriennah ist. Trotzdem müssen wir noch die Ansteuerung des Turboladers anpassen, da der Ladedruck im unteren Drehzahlbereich noch ein wenig gering ist. Der zweite Lauf sind 345 PS und 460 Nm. Oben raus liegen wir bei 6.000 U/min 1,1 bis 1,2 Bar Ladedruck. Der Turbolader kann definitiv richtig was!
Am nächsten Tag haben wir eine Software geschrieben um festzustellen, bis wohin wir den Turbolader ausquetschen können. Mit diesem Tuning lassen wir den Turbolader den maximalen Druck fahren. Um euch zu zeigen, welche Auswirkungen dies auf den Abgasgegendruck hat, zeigen wir ein Live-Graph mit Ladedruck zu Abgasgegendruck. Hier kann man sehen, dass der Abgasgegendruck fast auf 2.8 Bar gestiegen ist. Wir möchten allerdings nicht mehr als 2.5 Bar fahren. Eventuell reduzieren wir den Ladedruck im oberen Bereich. Die Messung ergab 358 PS. Im zweiten Lauf erreichen wir sogar knapp 2.8 Bar Gegendruck, was jedoch aufgrund des Begrenzers kommen kann. Dies bestätigt, dass viel Ladedruck nicht immer viel Leistung bringt.
Wenn wir uns den Abgasgegendruck ansehen, dann sehen wir den Unterschied. 0.2 Bar mehr Ladedruck erzeugt ca. 0.5 Bar mehr Gegendruck. Im Extremfall sind es 0.7 Bar mehr Gegendruck für ca. 10-15 PS Mehrleistung. Wir verzichten auf diese Leistung und sorgen für einen besseren thermischen Lauf des Motors.
Wir fahren bis 5.500 U/min 1.5 Bar, da wir lediglich 2.4 Bar Abgasgegendruck haben. Anschließend werden wir den Ladedruck reduzieren, damit wir nicht unnötig Gegendruck mit vergleichsweise wenig Leistungsausbeute erkaufen. Wir passen die Software erneut an und fahren ein wenig geringeren Ladedruck. Wer mehr als 350 PS Leistung fahren möchte, sollte die Abgasseite ebenfalls modifizieren.
Wie wir bereits erwähnt haben, ist hier ein Wagner Tuning Ladeluftkühler verbaut. Wir haben aufgrund unseren Messungen die Möglichkeit den Differenzdruck zu ermitteln. Dieser lag bei 0.15 Bar Druckverlust bei 6.500 U/min. Wir werden in Zukunft den Serienladeluftkühler messen um einen Vergleichwert zu haben.
Nach der erneuten Anpassung der Software messen wir einen deutlich geringeren Gegendruck mit 2.4 Bar. Genau so haben wir uns das vorgestellt. Nach 1-2 Messungen stellen wir fest, dass wir doch mehr oben raus verloren hatten, als wir wollten. Wir steigern den Ladedruck ein wenig, damit wir im gesunden Mittelmaß sind. Im Diagramm kann man sehr schön den Abgasgegendruck sehen.
Als Bonus messen wir noch einmal mit offenem Luftfilterkasten, weil uns Gerüchte erreicht haben, dass die Ansaugung Verbesserungspotenzial hat. Wir stellen jedoch fest, dass der Luftfilterkasten keine Restriktionen erzeugt.
Was bringt unser Hyundai i30N Performance Upgrade Turbo von 100-200 km/h? Wir bauen die Dragy Box in den i30 N und konnten eine 12.2 Sekunden von 100-200 km/h messen.
Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 350 PS und 500 Nm ist ordentlich für einen Hyundai i30N Performance! Wer mehr Leistung möchte, kann sich bei uns ebenfalls einen Upgrade Turbolader mit größerer Abgasseite anfertigen lassen. Da dieses Fahrzeug vom Ansprechverhalten lebt, wollen wir dieses auch erhalten.
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